Arbeit 4.0 – Der Wandel der Arbeitswelt und digitales BGM
Nach drei industriellen Revolutionen, die Ende des 18. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts und zu Beginn der 1970er Jahre stattfanden, befinden wir uns momentan im 4. industriellen Zeitalter.
Der Begriff Industrie 4.0 vereint eine Reihe neuer und innovativer Technologiefelder, die den industriellen Sektor revolutionieren. Arbeit 4.0 ist angelehnt an diesem Begriff, beschreibt jedoch branchenübergreifend den momentan stattfindenden Wandel der Arbeitswelt, durch Digitalisierung, Automatisierung, den demografischen Wandel und der Individualisierung der Gesellschaft.
Die zentralen Merkmale von Arbeit 4.0
- Flexibilisierung und zunehmende Mobilität durch Entkopplung von festen Arbeitsplätzen und Arbeitszeiten.
- Veränderung von Organisationsstrukturen, weg von rein hierarchischen Strukturen hin zu agilen innerbetrieblichen Netzwerken.
- Veränderung von Arbeitsbeziehungen in Organisationen zu bereichs-, hierarchie- und organisationsübergreifenden Netzwerken. [1]
VUCA-Welt
Diese Veränderungen bringen neben vielen Vorteile, auch einige Unsicherheiten und Herausforderungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit sich. Beschrieben wird dieser Zustand von Experten als ,,VUCA-Welt‘‘. Es handelt sich dabei um einen Begriff aus dem US-Militär. Die Abkürzung VUCA steht für eine Situation, die durch folgende Eigenschaften geprägt ist:
– Votalitiy (Volatilität/Unbeständigkeit)
– Uncertainity (Unsicherheit)
– Complexitiy (Komplexität)
– Ambiguity (Mehrdeutigkeit)
Ständige Veränderungen und ein Anstieg an Komplexität führen zu Mehrdeutigkeiten und Unsicherheit, wodurch eine vorausschauende Planung erschwert wird. Führungskräfte reagieren in solchen Zeiten am besten ebenfalls mit VUCA. In diesem Fall bedeutet die Abkürzung allerdings: vision (Vision), understanding (Verstehen), clarity (Klarheit) und agility (Agilität). [2]
BGM im Wandel
Aufgrund des aktuellen Geschehens in der Arbeitswelt, stellt sich auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) die Frage, was Arbeit 4.0 für Auswirkungen mit sich bringt. Die Antwort auf diese Frage lautet digitales BGM.
Es existieren bereits eine Vielzahl an internetbasierten Technologien und digitalen Lösungen für zukunftsorientierte BGM-Programme. Dazu gehören zahlreiche Gesundheits-Apps, Wearables, Online-Coachings, Online-Trainings und -Plattformen. Sie helfen dabei die Gesundheitskompetenz in Betrieben auszubauen und unterstützen dabei die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und nachhaltig zu erhalten.
Im Arbeits- und Gesundheitsschutz gibt es mittlerweile sogar intelligente Schutzkleidung, die Körpertemperatur und Blutdruck messen kann. So kann beispielsweise bei Feuerwehrleuten festgestellt werden, wann während eines Einsatzes ein Personalaustausch erforderlich ist. Gefahrenstoffe können durch tragbare Detektoren ermittelt werden und Sensoren messen Lärmbelästigung von Beschäftigten in Echtzeit. [3]
Solche Technologien, vereinfachen und revolutionieren das BGM. Dennoch muss darauf geachtet werden, dass die sensiblen Gesundheitsdaten sicher sind. Datenschutz und Datensicherheit spielen dabei eine sehr große Rolle und müssen in jedem Fall eingehalten werden, damit für die Beschäftigten kein Nachteil durch digitales BGM entsteht.
Mit Health Made haben Sie einen innovativen Gesundheits-Dienstleister an Ihrer Seite, der innerhalb seines 3-Säulen-Modells auf digitale Produkte setzt, damit wir gemeinsam mit Ihnen die Anforderungen und den Wandel in Arbeit 4.0 bewältigen können.
Literatur
[1] Werther, Simon; Bruckner, Laura (2018): Arbeit 4. 0 Aktiv Gestalten. Die Zukunft der Arbeit Zwischen Agilität, People Analytics und Digitalisierung. Berlin, Heidelberg: Springer. Online verfügbar unter https://ebookcentral.proquest.com/lib/gbv/detail.action?docID=5356840. [2] Bennett, Nathan; Lemoine, G. James (2014): What a difference a word makes: Understanding threats to performance in a VUCA world. In: Business Horizons 57 (3), S. 311–317. DOI: 10.1016/j.bushor.2014.01.001. [3] Badura, Bernhard; Ducki, Antje; Schröder, Helmut; Klose, Joachim; Meyer, Markus (2019): Fehlzeiten-Report 2019. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.